Burning Hell – Das Land der Götter

Name: Burning Hell – Das Land der Götter
Englischer Name:
Originaltitel: Burning Hell Kami no Kuni
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Story „Burning Hell“: Youn In-Wan
Story „Das Land der Götter“: Kim Eun-Hee
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,99 €

Story
Der vorliegende Band besteht aus zwei Kurz-Manga von Yang Kyung-Il nach Vorlagen von Youn In-Wan („Burning Hell“) bzw. Kim Eun-Hee („Das Land der Götter“).

Burning Hell
Die einsame Insel Kyokudo liegt zwischen Korea und Japan im Japanischen Meer. Beide Länder nutzen das Eiland, um dort ihren menschlichen „Abfall“ wie Massenmörder oder Triebtäter zu entsorgen. Als der kampffreudige japanische Kannibale Juu nach Kyokudo deportiert wird, lebt dort nur noch ein einziger Mensch: der koreanische Leichenfledderer Han. Ärger ist vorprogrammiert. Ein Jahr später haben die beiden ungleichen Männer halbwegs die Sprache des jeweils anderen gelernt. Doch nach wie vor ist ihre bevorzugte Kommunikationsmethode ein zünftiger Kampf. Dann aber taucht eines Tages ein westliches Schiff an der Insel auf…

Das Land der Götter
Sein ganzes Leben hat der kleine Prinz Lee Moon ein Leben in Saus und Braus geführt. Eines Tages aber überlebt er als einziger ein Attentat auf dem Palast. Seine Mutter beschwört den Jungen vor ihrem Tod, er solle zum Jiyulheon gehen, einem bekannten Krankenhaus. Doch wie soll Le Moon alleine dort hinkommen? Spontan verspricht er dem draufgängerischen Banditen Jae-ha eine größere Geldsumme, wenn dieser ihn als Leibwächter begleitet. Ihre Reise ist eine Flucht vor gefährlichen Ninja – und vor Toten, die aus ihren Gräbern auferstehen…

Eigene Meinung
Endlich wieder Stoff des hierzulande inzwischen wohlbekannten Duos Youn In-Wan und Yang Kyung-Il (u.a. „Shin Angyo Onshi“), diesmal einen Band mit zwei Kurz-Manga. Das Cover-Layout der deutschen Ausgabe ist eigentlich irreführend, da die Aufmachung suggeriert, „Burning Hell“ sei der Haupttitel. Eigentlich handelt es sich bei „Das Land der Götter“ aber um den Titel einer gleichwertigen zweiten Erzählung. Angesichts des vergleichsweise geringeren Umfangs (120 bzw 180 Seiten) und wohl aus finanziellen Erwägungen heraus wurden beide Einzelgeschichten in einem deutschen Band zusammengefasst.

Erneut entführen die Koreaner in die fernöstliche frühe Neuzeit, diesmal in Form eines „Culture Clashs“ auf der Todesinsel. In „Das Land der Götter“, deren Story von Kim Eun-Hee stammt und lediglich von Youn In-Wan für die Veröffentlichung als Manga aufbereitet wurde, geht es da nur scheinbar ruhiger zu. Der Lesende taucht ein in die koreanische medizinische Versorgungsstruktur. Untote sind inklusive, aber der Hintergrund für die Zombies ist interessant.

Das alles kommt in gewohnt oppulenter Optik daher. Das Talent von Yang zeigt sich insbesondere bei Kämpfen und Szenen mit schnellen Bewegungen. Künstlerisch vereinigt er Blutspritzer, wirbelnde Haare, Erd- und Steinbrocken sowie die jeweils gewählten Waffen zu einer atemberaubenden Gesamtkomposition. Diesen besonderen Stil hat sich Yang während seiner Arbeit an „Shin Angyo Onshi“ sukzessive angearbeitet. Ob es seine Zeichnungen nun verbessert oder nur verändert, liegt im Ermessen des Betrachters.

„Burning Hell – Das Land der Götter“ bietet für Fans der Autoren eine schöne Ergänzung, der Band bietet aber auch so gelungene Unterhaltung.

© Rockita

Burning Hell – Das Land der Götter: © 2015  Youn In-Wan / Kim Eun-Hee / Yang Kyung-Il  Shogakukan / Carlsen

 

Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger

Name: Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger
Englischer Name: Blade of the Phantom Master
Originaltitel: Shin Angyo Onshi
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2001
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 17 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-11)
6,95 € (Band 12-17)

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 1Story
Vor langer Zeit existierte im Osten ein Königreich namens Jushin. Dort gab es Geheimagenten, die „Angyo Onshin“ genannt wurden. Als Sonderbeauftragte des Königs bereisten sie die Provinzen, bestraften ungerechte Statthalter und Provinzfürsten und standen dem einfachen Volk zur Seite.
Doch eines Tages ging das Reich unter, und nur ein einziger Angyo Onshi wandert heute noch durch diese vergängliche Welt…

Die Story beginnt mit der Ankunft eines Reisenden in einem halb zerstörten Dorf. Schon am Ortseingang wird er von Mun-Sun, der für den Provinzfürsten arbeitet und dessen Leuten angehalten. Sie sind auf der Suche nach dem mysteriösen letzten Angyo Onshi und wollen dem Fremden deswegen durchsuchen. Doch dazu kommt es nicht mehr, da plötzlich ein kleines Mädchen auftaucht und die Beamten angreift. Obwohl sich die Kleine mit dem Mut der Verzweiflung wehrt, sind die Handlanger des Fürsten, da in der Überzahl, stärker. Mun-Su will ihr mit seiner Pistole den Gnadenstoß geben. Um ihn aufzuhalten, gibt ihm der Fremde den wertvollen Erbschatz seiner Familie und rettet somit das Mädchen.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Mutter des Mädchens Lola Vorsteherin des Dorfes ist und von den Beamten verschleppt wurden, weil sie die erhöhten Steuern nicht bezahlen wollten. Nebenbei legten sie noch Feuer und zerstörten so weite Teile des Dorfes. Lola ist fest davon überzeugt, dass ihre Aktion noch ein Nachspiel haben wird, da sie sich nicht erklären kann, warum der als unerbittlich bekannte Mun-Su nur wegen irgendeines Familienschatzes von ihr ablassen sollte…

Sie vertraut dem Fremden außerdem an, dass sie auf den sagenumwobenen Angyo Onshi wartet, von dessen Existenz sie überzeugt ist. Sie glaubt fest daran, dass alles gut wird, wenn erst der Angyo Onshi aufgetaucht ist.

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 2Unterdessen sucht Mun-Su den Fürsten. Er möchte ihm den Familienschatz des Reisenden zum Geschenk machen, doch sein Herr ist abwesend. Im Kerker kommt er gerade noch rechtzeitig um zu verhindern, dass sich seine Leute mit der gefangenen Dorfvorsteherin vergnügen. Er schickt sie weg und verschwindet statt dessen selbst in der Zelle.

Am nächsten Morgen taucht Lola aufgelöst im Quartier des Reisenden auf. Ihre Mutter soll hingerichtet werden und sie hat keine Ahnung, wie sie es ohne den Angyo Onshi schaffen soll, dies zu verhindern. Daraufhin verspricht der Fremde Lola, mit ihr zu kommen um ihre Mutter zu retten. Er macht ihr wieder Mut und Hoffnung. Der wahre Grund der Hinrichtung ist allerdings, allen zu beweisen, dass es keinen Angyo Onshi gibt.

Als sie ihre gefolterte Mutter auf dem Weg zur Hinrichtung sieht, dreht Lola vollkommen durch und wird auch noch gefangen genommen. Sie soll zusammen mit ihrer Mutter sterben. Als alles verloren aussieht, tritt plötzlich der Fremde Reisende vor. Ist er etwa tatsächlich der Angyo Onshi und wird er Lola, ihre Mutter und alle Menschen dieser Provinz retten? Und was ist mit dem Fürsten, der angeblich eine Hexe sein soll?

Eigene Meinung
Die Serie „Shin Angyo Onshi“ ist ein Manga, der komplett von Koreanern gezeichnet und getextet wurde. Da er aber speziell für den japanischen Markt gemacht wurde, wird er in der traditionellen japanischen Leserichtung gelesen und nicht in der „Manhwa-Richtung“ (unser „vorne nach hinten“). Der typische Manhwa-Zeichenstil bleibt allerdings erhalten und zeigt sich von seiner besten Seite, wobei allerdings auffällt, dass sowohl japanische, als auch chinesische Waffen benutzt werden.

Die Handlung soll sich wohl auf Ende des 16. Jahrhunderts beziehen. Zu dieser Zeit gab es tatsächlich spezielle Beamte in Korea, die Angyo Onshi hießen und deren Aufgabenbereich etwa dem des in dieser Serie dargestellten entspricht. Was dabei allerdings noch interessant ist, ist die Tatsache, dass das Ma-Hai, die „Waffe“ des Angyo Onshi im Manga nicht den Tatsachen entspricht. Ma-Hai bezog sich früher einfach darauf, dass sich der Angyo Onshi überall Pferde ausleihen durfte. Der Manga selbst ist eine actiongeladene, aber auch dramatische Geschichte, mit Gefühl aber auch vereinzelt Comedy-Elementen. Die unverhofften Wendungen in letzter Minute steigern die Spannung bis fast zum Siedepunkt. In den folgenden Bänden lebt die Story zeitweise vom Hauptcharakter, was sie aber nicht weniger lesenswert macht. Das einzige, was mich interessieren würde, ist, warum Chun Hyang (taucht ab Episode 2 und auf dem Cover auf) alias Sando dieses anzügliche Outfit nicht gegen ein verhüllenderes austauscht. Dann würde die Serie aller Wahrscheinlichkeit nach auch den dicken roten Sticker („empfohlen ab 16“) los werden…

© Rockita

Shin Angyo Onshi: © 2001 Youn In-Wan & Yang Kyung-Il Shogakukan/Carlsen

Island

Name: Island
Englischer Name:
Originaltitel: Island
Herausgebracht: Korea: Daiwon 1998
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Island Band 1Story
Miho Won ist die einzige Tochter des Präsidenten der einflussreichen Daikan Group. Nach dem unglücklichen Ende ihrer letzten Beziehung hält es die junge Frau nicht mehr in der Millionenmetropole Seoul aus. Sie wirft alles hin und bricht ihre Zelte in der Hauptstadt ab, um auf der Insel Cheju neu anzufangen. Dort, auf dieser kleinen und sagenumwobenen Insel, hat ihr ihr Vater über Beziehungen einen neuen Job besorgt.

Gleich am Flughafen wird Miho von einem jungen Mann entgegen ihrer Wünsche auf auffälligste Art und Weise abgeholt. Doch damit nicht genug, kommen die beiden nicht weit. Im nächstgelegenen Wäldchen streikt plötzlich der Wagen und der Mitarbeiter bringt es nicht fertig, ihn zu reparieren. Er macht sich auf den Weg, um Hilfe zu holen, woraufhin Miho im Kofferraum nach ihrem Handy sucht. Dabei entdeckt sie eine Leiche im Kofferraum. Doch bevor sie groß darüber nachdenken kann, kommt der scheinbar tollpatschige Mitarbeiter zurück und verwandelt sich vor den Augen Mihos in einen Dämon, der sich anschickt, sie ebenfalls zu töten. Bevor es dazu kommt, taucht ein seltsamer Mann auf. Mit einem prunkvollen Dolch bewaffnet, kämpft er gegen den Lustteufel und tötet ihn schließlich mit Hilfe geheimer magischer Kräfte. Anschließend will er zunächst auch Miho töten, entschließt sich aber anders, da das Leben der jungen Frau laut ihm sowieso bald durch einen weiteren Dämon vernichtet werden wird.

Island Band 2In diesem Moment fasst Miho den Entschluss, so nicht zu sterben, sondern ihr Schicksal in ihre Hand zu nehmen, besser gesagt in die des jungen Mannes. Sie bietet ihm an, für Geld als ihr Leibwächter zu arbeiten, der sie vor Dämonen beschützen soll. Der Mann ist zunächst nicht begeistert, doch letztendlich siegt die Aussicht auf Geld. Für die Wahnsinnssumme von zehn Millionen Won (ca. 10.000 €) pro Dämon nimmt Pan, der eigentlich als Killer fungiert, den Auftrag an.

Bereits im Hotel ärgert sich Miho über ihre Entscheidung, irgendeinen Kerl anzuheuern, entdeckt allerdings schneller als ihr lieb ist, dass sie schon jetzt auf Pan angewiesen ist, wenn sie nicht dem nächsten Lustteufel zum Opfer fallen will…

Am Morgen darauf steht trotz aller Ereignisse des Vortages ihr erster Arbeitstag auf dem Terminkalender. Ihr Vater hat sie doch ausgerechnet als Lehrerin für Ethik an der örtlichen High School eingeschrieben, obwohl ihr Fach eigentlich Kunst ist. Allein diese Tatsache nervt Miho gewaltig. Als sie dann auch noch mit einer älteren Kollegin aneinander gerät, ist ihr Ehrgeiz geweckt. Erst kurz davor hat sie von einer ihrer Schülerinnen erfahren, dass ein Mädchen, das seit einiger Zeit fehlt, von mehreren Studenten brutal vergewaltigt wurde und für ihre Rache einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hat. Miho beschließt sich des Mädchens anzunehmen, doch das entpuppt sich als fast unmöglich, zumal die gekaufte Loyalität Pans mehr als unsicher ist…

Eigene Meinung
„Island“ ist ein sehr guter Mystery-Manhwa. In ähnlichem Stil wie Kaori Yuki schafft Yang Kyung-Il auf koreanische Weise mit mehreren (in Korea) allgemein bekannten Dämonen-Arten. Düsterer Zeichenstil und Gesichtszüge machen die Serie zu einem schaurig-schönen Lesevergnügen für Fans des Genres. Dabei wird bewusst auf ein wirkliches Happy End verzichtet, worauf auch die Charaktere der Hauptfiguren ausgerichtet sind.

© Rockita

Island: © 1998 Yang Kyung-Il, Daiwon / Planet Manga

Déjà-Vu – Jahreszeiten der Liebe

Name: Déjà-Vu – Jahreszeiten der Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Déjà-Vu
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2004
Deutschland: Planet Manhwa 2006
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il / Yoon Seung-Ki / Kim Tae Hyung / Sung-Woo Park / Byeon Byung-Jun / Lee Vin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Déjà-Vu - Jahreszeiten der Liebe„Déjà-Vu – Jahreszeiten der Liebe“ besteht sechs Kurzgeschichten von sechs verschiedenen namenhaften Manhwaga. Die ersten vier Stories bauen aufeinander auf.

Story: Das Jahr 673 – Frühling von Yang Kyung-Il
Won-Sul wird von seinem Vater aus der Familie Hwarag verstoßen. Nach einem halben Monat des Umherirrens findet er einen Silberfuchs, der in die Falle eines Jägers getappt ist. Er rettet das Tier. Wenig später wird er von einem jungen, hübschen Mädchen angesprochen. Sie heißt So-Hyul. Beide treffen sich jeden Tag und freunden sich immer mehr an. Aus der Freundschaft wird Liebe, aber bis sich Won-Sul dies eingesteht, verschwindet sie und taucht nicht mehr auf…

Story: Das Jahr 1945 – Sommer von Yoon Seung-Ki
Im Sommer 1944 arbeitet die 24 jährige Militärärztin Natsume im Gefängnis in Fukuoka. Der nordkoreanische Kriegsgefangene Dong-Ju Yoon versucht sich umzubringen. Natsume rettet ihm das Leben. Doch etwas ist seltsam. Der Gefangene kommt ihr sehr bekannt und vertraut vor.

Ein Jahr vergeht und Dong-Ju Yoon darf das Gefängnis zum ersten Mal verlassen. Natsume holt ihn im Kimono ab, um mit ihm auf ein Fest zu gehen. Dort erfährt sie, dass auch Dong-Ju Yoon den Eindruck hat, sie schon vorher gekannt zu haben, eine Art Déjà-vu. Der Tag seiner Entlassung ist gekommen. Natsume wartet in einer traditionellen koreanischen Kleidung am Ausgang des Gefängnisses, um ihn zu fragen, ob er sie heiratet…

Story: Das Jahr 1995 – Herbst von Kim Tae Hyung
Ein Indianer sitzt in einer großen Stadt in den USA. Dort deutet er den Menschen die Vergangenheit. Nach einem Sprichwort, muss man erst die Vergangenheit besiegen, ehe man die Zukunft erlangt. Dadurch trifft der alte Indianer auf den 23 jährigen Koreaner Kimsung Jae, der nur an die Zukunft glaubt. In diesem Moment wird eine junge, blinde Frau von Yankees angegriffen. Der alte Mann erzählt Kimsung, dass dies die Frau ist, die er in seinem früheren Leben geliebt hat. Er reagiert etwas ungläubig, aber die Neugier siegt. Er rettet die junge Frau und beide verstehen sich auf Anhieb gut…

Story: Viele tausend Jahre später – Winter von Sung-Woo Park
Im 21. Jahrhundert stirbt die Menschheit aus. Einige Tausend Jahre später werden sie von Außerirdischen reproduziert. Als erstes erschaffen sie Ho, eine Frau, die jedoch keine Kinder gebären kann. Als nächstes wird Ung „geboren“, eine Frau, die die Ahnin aller Menschen werden soll. Eine Weile später erwacht auch der erste Mann Hwanung aus dem Befruchtungsrohr. Hwanung lernt sehr schnell alles Wichtige. Nun ist seine Aufgabe, für Nachwuchs zu sorgen. Ho gibt sich große Mühe Ung und Hwanung zu verkuppeln. Leider soll es ihr nicht gelingen. Hwanung hat mehr Interesse an Ho. Doch diese kann keinen Nachwuchs gebären und Ung wird eifersüchtig…

Ausgewählte Kurzgeschichte: Utility von Byeon Byung-Jun
Chi-Hyun ist ein sehr intelligenter Grundschüler, der leider einen Hang zur Abartigkeit hat. An einem Tag versucht er Kücken das Fliegen beizubringen, indem er sie vom Balkon fallen lässt. Als er mit Kyo-Hi zur Schule geht, erfahren sie vom Tod des perversen Direktors. Chi-Hyuns Neugier ist erwacht. Er fragt die möglichen Täter bis nur noch Kyo-Hi übrig ist. Sie erzählt ihm, dass ihre ältere Schwester ihn umgebracht hat. Daraufhin gehen sie zu ihr nach Hause und sie zeigt ihm ihre erhängte Schwester. Der einzige Gedanke der auftaucht lautet „Wohin mit ihr?“. Schnell sind zwei Freunde herbeigerufen und zu viert wird nun beratschlagt ob verbrennen oder vergraben…

Ausgewählte Kurzgeschichte: Das Meer von Lee Vin
Ein junger Mann hat einen schlechten Orientierungssinn. Als er eines Tages Porree einkaufen gehen soll, landet er in einem Musikgeschäft. Er kauft sich dort eine Kamera, die dort seltsamerweise gerade im Angebot ist. Als er den Laden verlässt, wird er von einer jungen Frau angesprochen. Sie ist Chae-Ni, eine junge Sängerin, die lange Zeit im Krankenhaus lag. Sie möchte unbedingt, dass er sie ans Meer führt. Doch dies ist leichter gesagt als getan. Und dann stellt sich heraus, dass sie bald sterben wird…

Eigene Meinung
„Déjà-Vu – Jahreszeiten der Liebe“ ist eine schöne Ansammlung von Geschichten über zwei Liebende die sich immer wieder finden. Leider passt die fünfte Geschichte überhaupt nicht in diese Reihe und ist nichts für schwache Nerven. Der Zeichenstil ist perfekt für die Thematik „Déjà-vu“. Auch die Story der ersten vier Geschichten ist gut durchdacht und wird sehr gefühlvoll erzählt. „Das Meer“ ist inhaltlich und zeichnerisch recht gut, aber nicht so perfekt wie die ersten vier.

Déjà-Vu – Jahreszeiten der Liebe: © 2004 Yang Kyung-Il / Yoon Seung-Ki / Kim Tae Hyung / Sung-Woo Park / Byeon Byung-Jun / Lee Vin, Daiwon / Planet Manhwa

Defense Devil

Name: Defense Devil
Englischer Name: Defense Devil
Originaltitel: Defense Devil
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Defense Devil Band 1Story
Kucabara, der Sohn des Dämonenkönigs, wurde aufgrund seiner Untauglichkeit als Satan aus der Dämonenwelt verbannt. Nun hängt er in einer Zwischenebene zwischen der Welt der Dämonen und der Menschenwelt fest. Im Gegensatz zu seinem leicht cholerischen kleinen Diener Bichura versucht er nicht unbedingt energisch, nach Hause zurückkehren zu können. Stattdessen studiert er das Rechtsgeschehen der Menschenwelt. So gepackt davon, beschließt er ein „Defense Devil“ zu werden, ein Anwalt für die Seelen kürzlich Verstorbener, denen eine Ewigkeit in der Verdammnis droht.

Gleich sein erster potenzieller Mandant schwört Kucabara seine Unschuld. Dem jungen Motorradfahrer Tom wird vorgeworfen, eine ältere Frau mit einem Baseballschläger verletzt zu haben, bevor er in einem Verkehrsunfall den Tod fand. Tom, der sich an die genauen Ereignisse nicht mehr erinnern kann, weiß zwar noch, dass er mit dem Schläger in der Hand auf dem Weg zu seinen Kumpels war, ist sich aber sicher, dass er nie eins Seniorin schlagen würde. Kucabara glaubt ihm und will den Fall übernehmen. Doch bevor Tom den offiziellen Vertrag unterschreiben kann, taucht die aufreizende Todesgöttin Meir auf und raubt Toms Seele.

Nun ist guter Rat teuer. Mit knapper Not schaffen es Kucabara und Bichura, Tom vor dem Fegefeuer zu retten. Zu dritt machen sie sich auf in die Menschenwelt, um dort einen Beweis für Toms Unschuld zu finden. Das ist jedoch gar nicht so einfach. Denn obgleich Tom beteuert, keine bösen Absichten gehegt zu haben, sieht es schnell so aus, dass er tatsächlich Unschuldige mit seinem Schläger verletzt haben muss.

Doch nicht nur die Suche nach einem Unschuldsbeweisstück erweist sich schnell als schwierig. Auch Meir ist ihnen dicht auf den Fersen. Und im Gegensatz zum verbannten Kucabara ist die attraktive Todesgöttin auch noch im Vollbesitz ihrer Dämonenkräfte…

Defense Devil Band 2Eigene Meinung
Trotz der koreanischen Namen der Macher handelt es sich bei „Defense Devil“ nicht um einen Manhwa, sondern um einen in Japan produzierten Manga in der üblichen japanischen Leserichtung.

Der untaugliche, da viel zu freundliche Dämon Kucabara wird mit seinem überdrehten Sidekick Bichura aus der Dämonenwelt verbannt, um in Schimpf und Schande in einer Zwischenwelt vor sich hin zu vegetieren, bis es ihm gelingt, aus eigener Kraft seine dämonischen Fähigkeiten zurück zu erlangen. Diese Ausgangslage klingt zunächst einmal nicht wirklich neu. Nimmt man aber hinzu, dass Kucabara sich entschließt, Anwalt verstorbener Seelen zu werden, sieht das Bild ganz anders aus. Dem Spott diverser Todesgötter zum Trotz hängt sich der junge Dämonenprinz ziemlich rein für menschliche Verstorbene verschiedenster Couleur. Unnötig zu erwähnen, dass zumindest zu Beginn der Handlung die Mandanten am Ende tatsächlich unschuldig sind und die Todesgötter an ihrem Tod nicht selten die Finger mit im Spiel haben. Auch fällt auf, dass die Mandanten – wohl um ein jüngeres Publikum anzusprechen – noch sehr jung sind. Dabei wäre es nicht uninteressant, am Ende eines langen Lebens Bilanz zu ziehen, ob jemand es verdient, als „Sünder“ ins Fegefeuer zu kommen oder nicht.

Die Zeichnungen können sich des koreanischen Einflusses nicht erwehren. Liebe fürs Detail, vor allem in den Actionszenen, und eine etwas dunklere Stimmung zeigen ein deutliches Bild. Beides passt aber sehr gut zur Story und den Charakteren und ist auch recht hübsch anzusehen. Sidekick Bichura und die sexi Todesgöttin Meir beispielsweise tragen dagegen eine eher japanische Handschrift. Die Mischung macht es und die ist hier gelungen.

Das Autorenduo ist in Deutschland nicht unbekannt. Doch nach dem actiongeladenen und eher ernsten „Shin Angyo Onshi“ ist diese Story moderner und auch mit noch ein wenig mehr Comedy bestückt. Empfehlenswert ist sie dennoch und das nicht nur für Fans der Autoren.

© Rockita

Defense Devil: © 2009 Youn In-Wan & Yang Kyung-Il, Shogakukan / Carlsen