Home Sweet Home
Name: | Home Sweet Home |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Gojikanme no Senso |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa Shoten 2014 Deutschland: Tokyopop 2016 |
Mangaka: | Yu |
Bände: | 4 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Auf der kleinen idyllischen Insel Aoshima, weit weg von den Metropolen Japans, führen die Bewohner ein ruhiges, ländliches Leben. Nur selten erfahren sie etwas über das Chaos auf dem Festland. Seit 5 Jahren herrscht Krieg. Den Inselbewohnern ist nicht einmal den Gegner bekannt. Wild spekulieren Sie über den Feind, es würde sich um einen außerirdischen Angriff handeln. Auch an Saku Futami, der heute in die 3. Klasse der Mittelstufe kommt, bemerkt die Konsequenzen des Krieges für die Einwohner Aoshimas. Die Lebensumstände sind bescheiden geworden. Lebensmittel werden knapp, insbesondere Fleisch gibt es nur selten. Und auch seine Mitschülerin Reina Shinokawa, die erst vor kurzem aus Tokyo geflohen ist, scheint schwer traumatisiert zu sein. Nur wenige Mitschüler haben Kontakt zu ihr. Sie scheint sich zurückzuziehen und die Mitmenschen zu meiden.
Doch mit Beginn der 3. Jahrgangsstufe ändert sich plötzlich alles. Die Schüler erstarren, als das Glas der Fenster im Klassenraum plötzlich zerspringt und am Horizont ein gigantischer Strahl aus dem Himmel heraussticht. Der Krieg hat das Festland nahe Aoshimas erreicht.
Die Situation könnte nicht schlimmer sein, da verkündet der Lehrer, dass ab sofort jeden Freitag in der 5. Stunde ein Schüler ausgewählt wird, der auf dem gegenüberliegenden Festland entsandt wird und am Krieg teilnehmen muss. Und ausgerechnet Reinas Name fällt als erstes. Panik steigt in Reina auf. All die Qualen des Krieges musste sie bereits am eigenem Leibe spüren und nun soll sie sich diesem Horror erneut stellen. Reina verliert die Kontrolle. Tränen und Schreie strömen aus ihr heraus. Saku kann diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen. Er ist der schnellste Läufer der Klasse. Wenn einer eine Chance hat, dann er. Freiwillig meldet er sich, um anstelle Reinas in den Krieg zu ziehen, als der Lehrer verkündet, dass nur er und seine Sandkastenfreundin Miyako als einzige disqualifiziert wurden. Was hat das zu bedeuten? Aus welchem Grund sollte er und die verträumte Miyako anders behandelt werden? Und kann Saku noch mal lebend vom Kampfgeschehen entkommen?
Eigene Meinung
„Home Sweet Home“ ist erneut ein sehr einfühlsames und dramatisches Werk aus der Feder des Mangakas Yu. Anders als bei dem vorher gezeichnetem Manga „Ame & Yuki“ stammt diesmal auch die Geschichte gänzlich von Yu. Und diese muss sich gegenüber „Ame & Yuki“ keinesfalls verstecken. Zunächst beginnt „Home Sweet Home“ sehr friedlich. Der Leser kann dadurch optimal in die Umgebung eintauchen und sich mit den Protagonisten vertraut machen. Mit weiterem Verlauf der Geschichte gewinnt aber die Spannung die Oberhand. Schüler, die gezwungen werden, in den Krieg gegen einen unbekannten Gegner zu ziehen, sind doch extreme Rahmenbedingungen, die den Leser zum Nachdenken anregen.
Zeichnerisch sticht „Home Sweet Home“ wieder aus der Masse heraus. Die Bilder wirken wie Bleistiftzeichnungen, fein und skizzenhaft. Die Darstellungen der Figuren lassen den Eindruck von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit aufkommen, was perfekt die Dramatik der Geschichte und die inneren Konflikte untermalt. Yus Zeichnungen sind auf dem ersten Blick einfach und schlicht, doch seine Stärke liegt darin, die Gefühle der Personen auf den Punkt zu bringen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Letztendlich ist die futuristische und dramatische Kriegsgeschichte von „Home Sweet Home“ eine erfrischende und tiefgründige Abwechslung.
© Izumi Mikage
Home Sweet Home: © 2014 Yu, Kadokawa Shoten/ Tokyopop